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Nemet - das Dorf der Deutschen

Das Dorf Nemet liegt 8 km Luftlinie entfernt von Zillasch in direkter Nachbarschaft von Bobda. Es gehört heute zur Gemeinde Sackelhausen und heißt Beregsău Mic (deutsch Klein Bergsau, ungarisch Berekszónémeti, serbisch Nemet). 

Die Königliche kameralische Mappierung erfasst 1782 "Nemeth ein rayzisches Dorff im Temesvarer Bezirk, S.1 - Nr. 388.2" [hungaricana.hu], also ein serbisches Dorf, so wie wir es namentlich auch aus jüngster Zeit in Erinnerung haben.


Bedenkt man aber, dass bei d
er Volkszählung 1880 etwa 80% der Bevölkerung Serben und bei jener von 2002 etwa 80% der Bewohner Rumänen waren, so hat eine demografische grundlegende Veränderung dazu geführt, dass Nemet zu Beregsău Mic wurde, also einem rumänischen Dorf mit serbischer Minderheit. 

Felix Milleker (1858-1942) ein deutsch-ungarischer Pädagoge, Historiker und Heimatforscher aus Werschetz hat eine beachtliche Anzahl seiner Veröffentlichungen der Geschichte und der Kultur des donauschwäbischen Siedlungsraumes gewidmet. So untersucht er kritisch "Die Geschichte der Deutschen im Banat von den ältesten Zeiten bis zum Jahre 1716", welche er 1927 in Werschetz veröffentlicht [Quelle BSB / MDZ München]. 
Seinen Ausführungen folgend, die mit den Römern und den Aktivitäten germanischer Völkerstämme starten, spricht er in dieser Ausarbeitung zur Zeit des späten Mittelalters von Orten mit NEMCI (= serbisch: Deutsche / 2 Orte) und SAS (=Sachsen / 5 Orte) im damals slavisch geprägten Banat, also von Orten, welche durch die Besiedlung mit eingewanderten Deutschen entstanden sind. 

Hier als kurze Zusammenfassung eine Zeittafel zum Ort VILLA NEMCI (=Dorf der Deutschen):

1317: Villa Nempti gehörte Johann, Sohn des Peter de Popd
1317: Verwüstung durch langanhaltende Einquartierung des königlichen Heeres
1333: Nemiti, Nempty, Nemeti, Nemety -  Pfarrei im Temescher Dekanats, Pfarrer Nikolaus
1346: Nemeti und Nempti werden auch als Adelsprädikat benutzt 
1390: Türkeneinfälle nehmen zu; die deutsche Bevölkerung verschwindet
1455: Nemethy wird urkundlich erwähnt
1456: Dionys Nemethy wird Burgvogt von Karan
1463: König Mathias verpachtet das Dorf an die Familie Mutnok
1488: Benedikt Nemethy ist Besitzer von Knez
1494: Wladislaw II überträgt die Rechte auf Franz Dóczi de Nagy-Lucse
1497: Margarete, Witwe des Emmerich Dóczi überlies Nemethi dem Sohn Franz auf ewige Zeiten
1514: Dorf Nemeti wird durch Anton Hosszu, Kriegsführer von Georg Dózsa niedergebrannt
1539: Nimethy gehört zur Burg Temesvar (König Johann / Arader Kapitel: Gemarkungsreform)
1717: Nemet - Teil der Habsburger Krondomäne nach der Befreiung von den Türken
1769: Nemet auf Karten des Temeschwarer Banats - Josephinische Landesaufnahme

1788: Németh gehört der Familie Damaszkin; Bau des Herrenhauses Damaszkin [2]

1833: Eigentümer ist Oskar Damaszkin [2]
1880: Csávossy Gyula und Mucsalov Sima teilen sich den Besitz [2]

1880: Die Volszählung registriert 923 Serben, 146 Deutsche, 27 Rumänen, 21 Ungarn [3]
1912: Gutsherrn sind Csávossy, Ivan Mucsalov, Badulov Vlasztimivnek und Braniszlavnak 
[2]
1920: Beregsău Nemtesc gehört zum Königreich Rumänien (Vertrag von Trianon)
1949:
 Beregsău MicVerstaatlichung [2]
1990: Nachfahren der Familie Mucsalov erhalten die Rechte auf das Herrenhaus Damaszkin, welches heute in einem erbärmlichen Zustand ist (gegenüber der Serbischen Kirche ) [2]
2002: 
Die Volkszählung registriert 660 Rumänen, 141 Serben, 10 Ungarn, keine Deutschen [3]

Nemet hat die Wirren des Mittelalters und der Türkenherrschaft überstanden. Die Ortsbezeichnung war im 18. und 19. Jahrhundert Német und 1911 Beregszónémet.
 
Bleibt zu hoffen, dass der Ort mit seinen Bewohnern seine eigene Identität immer wieder findet.
 

 


Quellen:
[1] Foto Felix Milleker: By Unknown author - www.dvhh.orgbanat_biographiesmilleker-felix.htm, Public Domain, httpscommons.wikimedia.orgwindex.phpcurid=19952620
[2] Damaszkin Herrenhaus in Beregsau Mic (
prinbanat.ro/de/damaszkin-herrenhaus-in-beregsau-mic) - Juni 2014
[3] E. Varga, Statistik der Einwohnerzahlen nach Ethnie im Kreis Timis laut Volkszählungen von 1880-2002 (kia.hu)
 

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